Januar 2021

Dunkel Deutschland, nicht nur was Corona betrifft. Auch der Winter zeigt sich von seiner dunklen Seite. Morgens dunkel nach dem Aufstehen.

Nachmittags auch. Gerade ist 16 Uhr vorbei, schon kündigt die Dämmerung den Abend an. Was bleibt vom Tag? Eigentlich nichts.

Immerhin nach Dreikönig sind die Ferien vorbei. Ferien, was ist das eigentlich? Kann man knicken im Lockdown.


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Inhaltsverzeichnis

Wenn man es genau nimmt, ist Corona so etwas wie Langzeit-Ferien, zumindest für mich. Ja verdammt, ich weiß, ich bin privilegiert als Rentner mit einer durchaus akzeptablen monatlichen Rente. 

Vor allem im Vergleich zu jenen, denen das Wasser jetzt bis zum Hals steht: Geschäftsinhaber, Kneipiers, Studioinhaber, Selbstständige und viele andere mehr. 

Nicht zu vergessen die Kids, Studies und Azubis. Denen geht’s auch dreckig, weil sie keine Live-Kontakte mehr haben. Den Online-Unterricht kannste wohl knicken. Schulen, Kitas, Unis sind immer noch zu und bleiben wohl auch noch zu. 

Genau so wie der gesamte Kulturbetrieb, Schwimmbäder, Theater, Kinos, Kneipen, Restaurants, Geschäfte.

Jammern auf hohem Niveau

Wie lange noch? Das weiß niemand. Hinzu kommt die Hiobsbotschaft, dass zu wenig Impfstoff da ist. 

Wer hat’s verbockt? Spahn, Flinten-Uschi von der EU? Schlimm für die Alten, die happy sind und darauf hoffen, dass sie jetzt endlich durchs Impfen geschützt würden.

Pustekuchen. 

Warten, Warten. 

Zu wenig Vakzine, leere Impfzentren. Frust und Ärger überall.

Auch bei mir, auch wenn ich auf hohem Niveau jammere. Nicht nur wegen der fehlenden Kultur und den geschlossenen Kneipen. 

Einen Impftermin bekomme ich sowieso erst im April. Dritte Gruppe halt. Mich nervt vor allem, dass die Schwimmbäder zu haben sowie mein Fitness-Studio und die Tanzschule.

Bewegung fehlt

Was mir fehlt, ist Bewegung, Sport, also das Auspowern. Alternative Fitnessübungen und Pilates online? 

Nein, danke. Das habe ich schon während der ersten Coronawelle gemacht. Bringt’s irgendwie nicht. Mit mehreren macht’s einfach mehr Spaß. 

Liegt wohl am Gruppenzwang oder auch daran, dass ich ja Beitrag zahle fürs Fitnessstudio und für die Tanzschule. 

Die Beiträge zahle ich weiterhin, aus Solidarität versteht sich. Immerhin nehmen die Pädagogische Hochschule und Volkshochschule ihren Unterricht nach Dreikönig wieder auf. Online natürlich. So habe ich ein wenig Struktur und Beschäftigung neben der täglichen Malerei.

Wildbach Dreisam

Mitte Januar kommt der Schnee, richtig viel im Schwarzwald, eher wenig in Freiburg. Gedränge auf den Loipen im Schwarzwald, die Polizei kontrolliert den Corona-Abstand. 

Von Sperrungen der Zufahrten ist die Rede. Wahnsinn. Ich traue mich nicht in den Schwarzwald auf die Loipe, vor allem graut mir vor der Fahrt mit Höllentalbahn. Zu eng, zu gefährlich. 

Ende Januar Tauwetter und Regen im Schwarzwald.

Die Dreisam bekommt’s zu spüren, sie verwandelt sich in einen reißenden Wildbach. Tolles Schauspiel.

Wie raus aus der Depri-Simmung?

Die Malerei ist es eigentlich, die mir im dunklen Corona-Januar Halt und Struktur gibt. 

Ich frage mich, wie komme ich raus aus der Depri-Stimmung? 

Wie bringe ich Farbe in den grauen Januar? 

Na ja, mit bunter Farbe, bunten Bildern. Eher mit schräger Farbe und schrägen Typen. Ich habe schon im vergangenen Lockdown-Frühjahr gute Erfahrung damit gemacht. 

Damals habe ich Pop-Art-Porträts gemalt von Albert Einstein und Jack Nicholson sowie von diversen No-Name Models. Hat mir irre viel Spaß gemacht. 

Warum also nicht zu diesem guten alten Rezept greifen. Aber wer soll es diesmal sein? Irgendwie hat mir Kahlo Frida immer imponiert. 

Ihr Leben, ihre Bilder. 

Also ran. Im Internet finde ich eine Reihe von Kahlo-Porträts. 

Einfach kopieren? Kommt nicht in Frage. 

Ich will ein eigenes Bild malen. Schön schräg und schön bunt. In Acryl. 50×70 groß. Ist ganz gut gelungen. Dann der Held meiner Jugendjahre: Jimi Hendrix. 

Dessen letztes Konzert durfte ich sogar live miterleben 1970. Im Regen auf der Ostsee-Insel Fehmarn. Irres Konzert. Irrer Typ. 

Zwei Wochen nach dem Konzert war er tot. Leider.

All along the Watchtower

Noch was zu Jimi: Während meiner Studentenjahren hatte ich mal die vermessene Vorstellung, Gitarre spielen zu lernen. Vergebene Liebesmühe. 

Ich habe es nie geschafft, die einfachsten Akkorde sinnvoll und klangvoll hintereinander zu spielen.

Bis auf eine Ausnahme: Der Anfang von Jimis „All along the Watchtower“. Zwei Akkorde. Irre groovy. 

Die hatten es mir angetan, die habe ich irgendwie hinbekommen. Aber mehr nicht. Also gut: Jimi Hendrix soll mein nächstes Porträt werden. Kurze Suche im Internet. Anprechendes Schwarz-Weiß-Foto gefunden. 

Mit Hut und dem unsäglich hässlichen, aber markanten dünnen Bart. Vorzeichnung auf der Leinwand. Schlafzimmerblick, die vollen Lippen. Gar nicht so einfach. Die wirren Haare schon eher. Mit dem Ergebnis bin ich einigermaßen zufrieden. 

Hat Spaß gemacht. Dann ist der Januar schon vorbei.

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