Mai 2023 | 1. – 15. Mai
Klimaschutz: Deutschland hat die Grünen nicht mehr lieb. Wer ist Schuld, die Grünen selber, die Fossil-Lobby oder die verlogene Gesellschaft? Außerdem: Bericht über die Vernissage zu meiner Ausstellung. Übrigens: nächster Blog erst im Juni.
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Inhaltsverzeichnis
Maulheld
Da ist es wieder, das Grünen-Stigmata: Traumtänzer! Verbotspartei! Und jetzt noch der Vorwurf Vetternwirtschaft. CDU/CSU, FDP und Teile der SPD dreschen zur Zeit auf die Grünen ein, als gäbe es kein Morgen. Ganz schlimm treibt es der Maulheld und Mephisto aus Bayern.
Markus Söder wirft Robert Habecks Wirtschaftsministerium Mafia-Methoden und Clanpolitik vor. Ausgerechnet die CSU, die es nicht mal geschafft hat, den eigenen Saustall auszumisten! Stichworte Maskendeals, Verwandten-Affäre oder Maut-Desaster.
Buhmann
Trotz des Gebells von Söder und dessen Doppelmoral. Fakt ist: In der Öffentlichkeit haben die Grünen gerade keinen guten Stand. Vor allem Habeck gilt plötzlich als Buhmann der Nation. Erst sein unausgegorenes Heizungs-Austauschgesetz.
Jetzt die Trauzeugen-Affäre seines Staatssekretärs Graichen sowie die engen Familienbande im Umfeld des Wirtschaftsministeriums. Zwar hat Habeck schnell reagiert, Fehler zugegeben und den umstrittenen Posten bei der staatlichen Energie-Agentur DENA neu ausschreiben lassen. „Geheilt“, wie er in typischer Habeck-Manie fabuliert.
Geschmäckle
Egal: Der Shitstorm gegen Habeck ist gewaltig. Zwar sind die Familienbande im Klimaressort des Ministeriums seit Ende 2021 öffentlich bekannt. Zudem gibt es im Wirtschaftsministerium Compliance-Regeln, die Interessenkonflikte verhindern sollen. Beispielsweise darf Graichen bei Vergabe von Aufträgen an das Öko-Institut, wo seine Geschwister arbeiten, nicht mitentscheiden.
Trotz aller Regeln und Kosmetik fällt die Häufung der verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen im Umfeld des Wirtschaftsministeriums äußerst unangenehm auf. Das hat auf jeden Fall ein Geschmäckle, wie der Badener sagen würde.
Vetternwirtschaft?
Gerade jetzt, da das Wirtschaftsministerium in deutsche Heizungskeller und damit ins Privateigentum eindringen will, macht es sich nicht gut, wenn eben über dieses Ministerium das Gerede entsteht, dass man sich dort gute Jobs und Aufträge unter Freunden und Verwandten zuschiebt.
Da entsteht leicht der Eindruck von Vetternwirtschaft, obwohl nichts dahinter ist. In der Politik ist Vetternwirtschaft einer der Vorwürfe, bei denen immer etwas hängen bleibt. Das wissen die Feinde Habecks, das wissen Opposition und Fossil-Lobby.
Erkaltete Liebe
Sie alle nutzen dieses Einfallstor und die Schwäche der Grünen, um Habecks Klimaministerium sturmreif zu schießen. Allen voran die Springerpresse, die mit dem Vorschlaghammer zuhaut und schwadroniert: „Machen die Grünen unseren Wohlstand kaputt?“
Das ist natürlich Quatsch. Trotzdem kommt die Panikmache an. Die Grünen fallen von einem Umfragetief ins nächste. Warum haben die Deutschen die Grünen nicht mehr lieb? Was machen sie falsch? Ich glaube, es geht nicht darum, was sie falsch machen.
Im Grunde genommen machen sie vieles richtig, was den Klimaschutz betrifft. Sie versuchen das zu tun, was geschehen muss, damit Deutschland seine Klimaziele erreicht.
Unheilvolle Allianz
Jedoch tritt jetzt das Paradoxe zu Tage. Zwar ist die Mehrheit der Deutschen einhellig dafür, dass sich die Politik stärker für den Klimaschutz engagiert. Aber jetzt, wenn Klimaschutz konkret wird, wenn es um die warme Stube, bzw. Heizung geht oder um ein Windrad vor der Haustür, sieht es völlig anders aus.
Da heißt es plötzlich: Stopp! Zu schnell, zu wirtschaftsfeindlich, zu freiheitsfeindlich, zu unsozial! Es sind die Mit-Koalitionäre der Grünen, SPD Und FDP, die bremsen. Und das in unheilvoller Allianz mit der CDU-Opposition.
Außer bremsen, einschränken, meckern und verhindern, haben sie nichts auf der Pfanne. Keine eigenen Konzepte für schnellen und konkreten Klimaschutz. Obwohl mittlerweile jedes Kind weiß, Tempo ist angesagt beim Klimaschutz. Später bedeutet noch heißer, noch mehr Unwetter, noch mehr Kosten.
Verlogene Gesellschaft
Trotzdem richten sich momentan alle Geschütze auf die Grünen. Es wird allen Ernstes behauptet: Die Grünen bedrohen alles, was uns lieb und heilig ist: Heim, Auto, Freiheit, also unseren Wohlstand.
Das mutet an wie ein heiliger Krieg. Welch eine scheinheilige Kampagne! Oder besser: Welch eine verlogene Gesellschaft! Eine Erkenntnis, die sicherlich auch dem Habeck dämmert.
Aber es hilft nichts. Er muss jetzt wohl Graichen entlassen. Der ist verbrannt. Auch wenn er Habecks genialer Klimaschutz-Architekt sein soll. Jeder ist ersetzbar. Auch Habeck?
Vernissage
Nett wars, die Vernissage zu meiner Ausstellung in der Stadtteilbibliothek Haslach. Unter den Gästen neben Kunstinteressierten gute alte FreundInnen, Ex-KollegInnen und WanderkollegInnen wie Oliver und Armin. Überrascht und erfreut war ich über Leute, die ich ewig nicht gesehen habe.
So gab sich tatsächlich mein ehemaliger Chef und Rektor aus Breisach die Ehre. Er kam mit seiner Frau Hilke. Gut, ich kenne Winfried noch aus Studienzeiten. Besonders aus der Zeit, in der wir uns in einer legendären Kleingruppe aufs Staatsexamen vorbreitetet hatten.
Spielerische Leichtigkeit
Die weiteste Anreise hatten meine Ex-KollegInnen Jana und Daniel aus Lörrach sowie Moodle-Dieter und seine Frau Mireille aus Mulhouse (Frankreich). Toll, dass sie den weiten Weg auf sich genommen haben.
Bibliotheksleiter Ludger Albrecht begrüßte die Gäste. Er sagt, dass die Ausstellung eine der vielen Facetten sei, die die Bibliothek zu einer echten Begegnungsstätte mache. Sehr berührt war ich von der Rede meiner Ex-Kollegin und Kunstlehrerin Jana, die meinen künstlerischen Werdegang liebevoll skizzierte.
Jana hob die augenscheinlich zutreffende Entwicklung in meinen Werken hervor: von den farbbetonten Landschaftsabbildern hin zu Werken mit spielerischer expressiver Leichtigkeit, wie sie in den New York-Aquarellen zum Ausdruck kommen.
Noch bis 30. Juni
Die Ausstellung läuft noch bis zum 30. Juni (Di.- Fr. 9.30 -12 und 13 -18 Uhr). Während der Pfingstferien ist die Bibliothek geschlossen, somit die Ausstellung nicht besuchbar. Neben 26 Aquarellen (40x30cm) mit Motiven von Sehnsuchtsorten aus Europa und den USA sind sieben Werke in Acryl zu sehen.
Es handelt sich um 20×30 cm große Bilder aus der Veggie-Serie. Das heißt, zu sehen sind Obst- und Gemüse-Motive, zum Beispiel Auberginen, Kürbisse, Birnen.
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